Holy Moly, so aufgeregt war ich schon lange nicht mehr. Ne, Spaß. Genau genommen war ich seit 3 Tagen nicht mehr so aufgeregt. Mit der Managerin des Instituts habe ich mich für ein Onboarding “vormittags” verabredet. Also bin ich um 8:30 im Hotel aus der Tür gefallen, habe auf dem Weg zur Uni noch kurz Rast am Hundespielplatz gemacht, mich zusammen mit Franzi am Telefon emotional vorbereitet und bin dann in den 9. Stock des Gebäude 11 der UTS gefahren. Das ist auf dem Foto des letzten Beitrags ganz links. Der Kasten, der nachts grün leuchtet. Vor Ort habe ich erstmal festgestellt, dass ich nichts feststelle. Da waren eine Menge verglaster, leerer Büros. Und auch meine Managerin “Robyn” war nirgends zu finden. Zum Glück hatte sie mir aber in weiser Voraussicht ihre Handynummer gegeben, so dass wir uns dann doch noch gefunden haben. Dann gab es eine sehr kurze Führung durch das Stockwerk und direkt in ein anderes Gebäude zum Security-Check-In. Mit einer einer Zugangskarte ausgestattet war ich dann gegen Mittag wieder im Institut. Da füllte sich zumindest das Großraumbüro langsam. Während ich auf Robyn wartete, habe ich mich den Anwesenden einfach einem nach dem anderen vorgestellt. Unter anderem auch einem Typen, der auf dem Gang saß und sich gemütlich Donuts einverleibte. Mit vollem Mund erklärte er mir auf Englisch, dass er “Bury” hieße und auch zu Forschungszwecken da sei. Ich habe mir dann mit meinem Wackelenglisch einen abgebrochen, ihm zu erklären wer ich bin und dass ich an meinem Englisch noch arbeiten müsse und bin weiter. Im Großraumbüro habe ich dann Christopher kennengelernt. Kurzer Hint: der Typ ist einer der witzigsten Menschen, die ich überhaupt in meinem Leben kennenlernen durfte. Leider aber zwischenzeitlich schon wieder abgereist. Sei es drum. Ihn hatte ich jedenfalls gebeten, mir eine ausführlichere Führung zu geben und mich dann auch in dem Zuge den ganzen Nasen einmal vorzustellen. Wir sind dann also wieder zurück über den Flur und da saß immer noch Bury. Zu dem verlor Christopher dann nur den Kommentar “ach, hier, das ist Boris, der andere Deutsche.” Leicht verdattert brachte ich dann nur raus “sag das doch, ey” – und er antwortete recht lässig, dass ich doch Englisch lernen wolle und er nur helfen wollte. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings hier sagen, dass Boris aka. Bury schon die halbe Welt bereist hat und komplett akzentfrei Englisch spricht. Nachdem ich dann auch die anderen Nasen vor Ort kennengelernt hatte, gab es eine kleine Einführung in die Arbeitsplätze im Großraumbüro und dann wurde ich in die Stillarbeit entlassen. Das sieht dort so aus:

Habe dann meinen Laptop aufgeklappt und ein bisschen ein warmes, heimatliches Gefühl gehabt. Die letzten Tage waren eigentlich permanent neuer Input und jetzt den Laptop aufzuklappen und in den gewohnten “Arbeitsmodus” zu wechseln, war irgendwie gut in dem Moment. Boris hat mich dann noch in das örtliche Einkaufszentrum zum Mittagessen geschleppt und der Tag endete für mich mit Tischtennis mit den neuen Kollegen:

Wie man sieht, ist hier die kurze Hose als Businessoutfit glücklicherweise völlig normal.

Tja, das war mein erster Tag bei der Arbeit. Die Zeit zwischen Mittagessen und Tischtennis hatte ich damit verbracht, die Wohnungssuche strukturiert zu starten und festzustellen, dass das auf jeden Fall ein größerer Akt wird als ich eingeplant hatte. Aber dazu später mehr.

PS: mir fällt gerade noch ein – am Montag habe ich auch mein erstes Slangwort gelernt. Hier gibt es eine Supermarktkette “Woolworths”. Der Aussie sagt aber nur lässig “Woolies”. Von nun an ging ich also nach Feierabend zu Woolies.