Der Beitrag hier fühlt sich ein bisschen an, wie einen Lückenfüller zu schreiben. Am dritten Wochenende war nämlich mal nicht die absolute Action angesagt, sondern fast schon deutsche Gewohnheiten. Am Samstag habe ich entspannt ausgepennt, mit der Heimat telefoniert und bin dann zum Hockey. 13 Uhr Anpfiff, und so ca. 15 Minuten später war es das dann auch schon mit dem Spaß. Ein Blick auf die Kelle hat Gewissheit gebracht – der erste Schläger hier hat genau 9 Tage durchgehalten. Entsprechend war ich dann erstmal ein wenig geknickt. Generell ist das Thema Verscheiß hier so eine Sache. Ich bin mit fast neuen Rollen in Australien gestartet, habe mir das mit dem Bremsen sowieso schon aus Energiegründen direkt abgewöhnt und trotzdem sahen meine Rollen an jenem Tag dann so aus:

Kein Beinbruch, aber das war dann schon irgendwie blöd, haha. Leicht geknickt bin ich dann also zwischenzeitlich irgendwann von unserem Hockey-Pärchen an die Seite genommen worden. Und die fragten dann, ob ich nicht Lust hätte, beim zweimal jährlich stattfindenden Turnier der Ligateams mitzumachen. Ich habe dankend abgelehnt, denn ohne Ausrüstung wird das ja nichts. Da hatte ich aber offensichtlich deren Motivation, mich dabei zu haben, grob unterschätzt. Nach dem Training sind wir dann noch mit dem Großteil der Leute im “Concordia” eingekehrt. Das ist ein deutsches Restaurant, dass zu 98% auch ein beliebiges Clubhaus eines Tennisvereins in Deutschland sein könnte. Einrichtung, Platzangebot, alles exakt gleich. Nur der in Deutschland obligatorische Tennis-Italiener fehlt eben. Dafür gibt es Pommes, Weißwurscht und co. Für mich sind solche Zusammenkunften Gold wert, weil da halt sehr viel Englisch über alltägliche Situationen gesprochen wird und ich das wie ein Schwamm aufsaugen kann. Entsprechend platt bin ich dann abends aber auch.

Jedenfalls sind wir (wir, das sind Tee, ihr Freund Josh – beide Hockeyverrückte und ich) dann am Sonntag tatsächlich direkt um 9 zum Haus eines weiteren der Hockeyleute gefahren und ich bin quasi mit kompletter Hockeyausrüstung dort wieder raus. Das fand ich schon sehr beeindruckend, weil wir uns ja alle erst 2 Wochen kannten. Danach sind wir dann noch in den Hockeyshop gefahren (mein zweiter Besuch dort in 10 Tagen) und ich habe mich mit neuem Schläger und neuen Rollen ausgestattet. Zugegeben, das ist schon wirklich ein teurer Spaß hier mit meinem Hockeyprojekt, aber nützt nichts. Jetzt habe ich damit angefangen, also ziehe ich auch durch.

Im Hockeyshop habe ich dann auch nochmal schnell ein Video aufgenommen. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es hier überhaupt sowas gibt. Aber macht euch selbst einen Eindruck:

Nachdem das abgehakt war, habe ich dann den restlichen Sonntag entspannt mit NHL gucken und Blog-Schreiben ausklingen lassen.

Die neue Woche war ehrlich gesagt auch nicht viel spannender. Ich hatte jetzt ne Wohnung, habe gefühlt täglich einen Bikeshop besucht und noch irgendwas am Fahrrad gebastelt (Das Projekt mit den Bremsbelägen stellte sich ohne Werkzeug doch als umfangreicher heraus als erwartet). Und in der Folgewoche war es so, dass am Donnerstag der “Australia Day” als Feiertag anstand. Und weil das Hockeyturnier direkt am Freitag um 8 gestartet ist, hatte ich mir den Brückentag auch noch frei genommen. Entsprechend habe ich dann die drei Tage bei der Arbeit genutzt, um langsam mal unser eigentliches Forschungsprojekt hier auf die Beine zu stellen und langweilige Arbeit wegzuschaffen. Aber das gehört eben auch dazu, wenn man zum Forschen ins Ausland geschickt wird. Dafür bin ich aber an einem der Tage abends recht spät aus dem Büro gekommen und konnte das hier aufnehmen, während ich mit dem Fahrrad losgefahren bin. Das zeigt ein bisschen, dass mein Leben hier alleine von der Umgebung her schon sehr grob von dem abweicht, was ich aus Deutschland gewöhnt bin:

Wenn ich aus dem Gebäude komme und es so aussieht, ist das schon ab und an surreal.


Aber am Donnerstag – da wurde es dann nochmal interessant. Ich war zum BBQ unserer Wohngemeinschaft eingeladen. Und für das Wochenende brauche ich vermutlich fast schon zwei Beiträge. Aber dazu später mehr 🙂

Davon ab habe ich mir übrigens noch ein neues Format überlegt. Zu den Chronologischen Beiträgen werde ich auch noch einige Beiträge “außer der Reihe” schreiben, die Sammlungen werden sollen zum Beispiel vom Essen hier, zu Vergleichen, was der ganze Spaß hier so kostet und was hier anders läuft als in Deutschland. Aber das tippe ich alles zusammen, wenn es insgesamt etwas ruhiger wird. Bleibt also dran 😉