Samstag
Zuallererst hat sich direkt mal der Jetlag gemeldet. 4:00 Uhr Ortszeit in Sydney, ich liege wach. Bisschen mit der Heimat gechattet, draußen war noch alles dunkel. Also dachte ich, lege ich mich nochmal kurz hin, was soll schon passieren. Bin dann 14:30 Uhr wieder aufgewacht. Da war der Samstag dann also schon fast gelaufen. Also habe ich mir gedacht, verbinde ich einfach das Nützliche mit dem Praktischen und erkunde mal zu Fuß meinen Weg zur Arbeit. Nach ca. 15min Fußmarsch stand ich dann gegenüber der Uni und mir offenbarte sich folgendes Bild:

Was ihr hier jetzt seht, sind quasi die Hauptgebäude der Uni entlang des Broadways. Ich sitze in dem Gebäude ganz links, das so aussieht als hätte es Kiemen. Im Glaskasten vorne an ist die Mensa, oder Foodcourt wie es hier heißt. Das ist quasi eine kleine Einkaufsmeile mit allerhand Take-Away-Restaurants. Rechts das Ding im 70er-Jahre-Look ist der “Tower” und das erste Gebäude der Uni an diesem Standort. Ganz rechts das Schachbrettgebäude gehört auch noch zum Campus. Dort sind Labore angesiedelt. Und etwa in der gleichen Breite zieht sich der Campus dann auch in die Tiefe. Ist also unfassbar riesig. Da habe ich mich dann erstmal hingesetzt und die restlichen Anrufe in die Heimat gemacht. Weil es dann aber noch nicht so spät war, bin ich weiter in Richtung Norden nach Darling Harbour gegangen. Das ist sowas wie die Hafencity. Viele Restaurants, viel Fläche und eine Menge Yachten. Die liegen hier allerdings fast überall an der Küste. Mein Tag endete dann damit, dass ich von einem riesigen Aquarium gelesen hatte. Dort waren auch viele Schilder. Entsprechend hatte ich dann bei Google geguckt und “The Star” identifiziert – Google gab auch an, dass sich zurzeit sehr viele Leute dort aufhalten würden. Ich also rein. Am Eingang haben zwei Securities die Eintrittskarten gecheckt. Ich habe allerdings kein Verkaufsfenster gesehen. Also bin ich hin und habe nachgefragt. Daraufhin erklärte er mir, dass sie die Ausweise kontrollieren würden. Das habe ich dann gar nicht mehr verstanden. War mir aber auch egal, Hauptsache ich komme rein. Bin dann zur Schlange und habe als ich dran war meinen Reisepass vorgezeigt. Da grinst der Security mich an und meint “nah mate, I can see you’re old enough”. Da muss mir dann alles so derart aus dem Gesicht gefallen sein, dass er dann meinte “you know this is a casino, don’t you?”. Ich bejahte, dass ich natürlich wisse, dass es sich um ein Casino handelte und bin fix auf die Rolltreppe. So sah das Aquarium dann von innen aus:

Und wo ich schonmal da war, habe ich brav meine 10$ verzockt, alles angeguckt und bin wieder los. Es scheint in Sydney davon ab für Paare eine völlig normale Beschäftigung zu sein, samstags abends eine Runde ins Casino zu gehen, bevor man ins Kino geht oder essen. Man sieht es auf dem Foto nicht, aber das Ding war so groß wie ein ganzes Einkaufszentrum. Auf dem Weg nach Hause habe ich dann versucht mit der Straßenbahn zu fahren, was aber nicht klappte, weil man eine spezielle Karte braucht und keine Einzeltickets mehr verkauft werden. Da fiel mir dann auf, dass ich doch schon recht weit gelaufen war. Bin dann wieder zurück, direkt wieder in die Falle und muss so um 0 Uhr eingepennt sein. Auf dem Weg nach Hause bin ich nochmal am Unigebäude vorbegekommen. Das sieht bei Dunkelheit dann so aus:

Erster Tag in Sydney auf jeden Fall überstanden. Gegessen hatte ich übrigens bei Subway – da weiß man, was man bekommt.
Sonntag
Sonntag bin ich deutlich früher aus den Federn gekommen. Zwischenzeitlich hatte ich dann auch festgestellt, dass die Aussies digitalisierungsmäßig deutlich weiter sind als wir Deutschen. Man kann an den Bahnhöfen und allen anderen Öffis nicht nur mit der speziellen Opal-Card bezahlen, sondern auch einfach jede beliebige Kreditkarte nehmen. Sogar das Rabattsystem wird auf die Kreditkarte genauso angewandt wie auf die Opal-Card. Entsprechend bin ich dann nach Redfern zum nächsten Bahnhof (ca. 10min Laufen) und von dort aus mit dem Zug zum Circular Quay (ausgesprochen Zirkular Ki). Ich nenne übrigens die ganzen Stationen, falls jemand (aka. Mutti) gerne nebenbei auf der Karte gucken möchte, wo ich so war. Dort angekommen hat sich mir ein anderes Sydney offenbart. Vom Quay aus läuft man nämlich so ca. 15min zum Opera House – dem Touri-Hotspot schlechthin. Entsperchend sah es dort so aus:


Ich habe mich dann einfach stumpf mit zum Opera House schleifen lassen, auf dem Weg nochmal schnell bei Subway angehalten (da war lustigerweise gar nichts los) und dann war ich da. Was ich da dann gesehen habe, kann man eigentlich nicht so richtig beschreiben, daher lasse ich einfach die Bilder sprechen:





Da war ich dann erstmal baff und habe einfach den Moment genossen. Ich stehe am anderen Ende der Welt vor diesem Opernhaus und werde diese Gegend die nächsten 3 Monate meine Heimat nennen dürfen. Das war ein crazy Gefühl. Da habe ich dann erstmal Rast gemacht, bin rein ins Opernhaus und habe den ersten Blogbeitrag geschrieben:

Auf der Todo steht seitdem, dass ich mir auf jeden Fall ein günstiges Konzert anhören werde. Anders kommt man nämlich nur per Tour in den Saal, allerdings kostet das genauso viel wie ein günstiges Konzert.
Nun kam ich also gegen 14 Uhr aus dem Opernhaus gewackelt und dachte mir: ist noch ganz schön viel Zeit, vielleicht sollte ich noch etwas machen. Also bin ich los und per Bus zum Bondi Beach. Das ist DER Strand hier in Australien. Für Surfer, Touris, Locals und auch sonst jeden, der mal hier ist. Muss man halt gesehen haben. Entsprechend voll und durchmischt sind auch die Busse dort hin. Man braucht vom Stadtkern und Opernhaus gleichermaßen ca. 45min, bis man dort am Strand steht. Da offenbart sich einem dann folgendes Bild:




Badehose hatte ich leider vergessen und den Laptop im Rucksack. Entsprechend konnte ich nur bis zu den Knien ins Wasser. War aber trotzdem überwältigend, was die da so nah am Stadtkern einfach an Natur haben. Jedenfalls ist es kurz nach dem letzten Bild dann auch passiert. Ich dachte ich lege mich mal kurz auf meine Jacke und genieße die Sonne. Da hat sich der Kollege Jetlag gemeldet und ich bin direkt eingepennt – bei 30 Grad, in der prallen Sonne. Als ich dann wieder aufgewacht bin, stellte ich panisch fest, dass es zum Glück nur 20 Minuten Nickerchen waren. Das Gesicht hatte aber trotzdem schon gespannt. Das Ergebnis dieser 20 Minuten poste ich hier nicht, aber den meisten von euch ist es vermutlich bekannt. Ich bin dann nach Hause, habe auf dem Weg noch den örtlichen Supermarkt ausgecheckt und bin dann ziemlich aufgeregt eingeschlafen, weil am nächsten Tag der erste Arbeitstag in Sydney anstand.














